LEONHARD VON KEUTSCHACH, 1495-1519
Guldiner 1504, Hall. Sogenannter Rübentaler. 32,90 g. Stempelschneider vermutlich Benedikt Burkhart. Stifts- und Familienwappen aneinandergelehnt, darüber Mitra, dahinter Kreuz- und Krummstab gekreuzt, unten die Jahreszahl 15 - 0*//Die beiden Stiftsheiligen St. Rudbertus und St. Virgilius stehen einander gegenüber, die Köpfe nach vorn gewandt, und halten ein Dommodell, darunter zweifeldiges Stiftswappen. Dav. 8154; M./T. 86; Probszt 82; Zöttl 41.
Von größter Seltenheit. Originalprägung. Nur 10 Exemplare bekannt.
Attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, min. Schrötlingsfehler am Rand, vorzüglich Exemplar der Slg. Köhlmoos, Münzen und Medaillen AG 91, Basel 2001, Nr. 877 und der Slg. Dolenz, Auktion Schweizerischer Bankverein 40, Zürich 1996, Nr. 4.
Der sogenannte Rübentaler, der eine der frühesten Darstellungen des Salzburger Domes zeigt, ist wohl die berühmteste Salzburger Münze. Der Guldiner ist die erste Großsilbermünze Salzburgs, die im Wert einem Goldgulden entsprach und auf das Vorbild des Guldiners von 1486 des Erzherzogs Sigismund und aus Hall zurückgeht. Es ist sehr wahrscheinlich – wenn auch nicht in der schriftlichen Überlieferung belegt, daß auch der erste Salzburger Taler in Hall entstanden ist und von dem begabten Stempelschneider Benedikt Burkhart geschaffen wurde. Dafür spricht die Ähnlichkeit mit dem in Hall geprägten Schauguldiner des Kaisers Maximilian I. von 1509 sowie die Tatsache, daß sich Erzbischof Leonhard 1504 in Hall aufgehalten hat.
Seine Bezeichnung erhielt die Münze von dem auf der Vorderseite zu sehenden Familienwappen Leonhards, einer Rübe. Nach dem Volksmund war Leonhard von seinem Onkel im Pinzgau wegen seiner schlechten schulischen Leistungen zur Rede gestellt worden. Als der Gescholtene eine freche Antwort gab, soll der Onkel mit einer Rübe nach ihm geworfen haben. Diese Maßnahme habe der Schüler als derart drastisch empfunden, daß er danach fleißig lernte und ein guter Schüler wurde. Aus Dankbarkeit habe Leonhard die Rübe als sein Familienwappen gewählt.
Der Salzburger Rübentaler zählt zu den begehrtesten Münzen der frühen Neuzeit. Helmut Zöttl konnte nur zehn Exemplare (darunter das vorliegende) dieser berühmten Rarität ermitteln.